» Stadtgespräch Nr. 3 – Zukunft Innenstadt Unna
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» 26.08.2009

Plakat Stadtgespräch Nr. 3
Stadtgespräch am 26. August 2009 mit den Bürgermeisterkandidaten für die Stadt Unna in der Bürgerhalle des Rathauses zum Thema „Stadtentwicklung“

Beim dritten Unnaer Stadtgespräch mit den Bürgermeisterkandidaten für die Stadt Unna drehte sich am Mittwochabend in der Bürgerhalle des Rathauses alles um das Thema Stadtentwicklung. Martin Bick (FDP), Werner Porzybot (CDU), Stephanie Schmidt (GAL), Werner Kolter (SPD) und Wilhelm Sommer (parteilos) stellten sich insgesamt sechs Kernfragen zur Stadtentwicklung, die Rainer Kimpel vom Architektur Forum Unna e.V. an sie richtete. Lediglich der sechste Bürgermeisterkandidat, der parteilose Achim Megger, fehlte bei der Diskussion.

Stadtgespräch Nr. 3 (Bild 1)Stadtgespräch Nr. 3 (Bild 2)
Rainer Kimpel moderiert die Diskussion mit den Bürgermeisterkandidaten in der Bürgerhalle des Rathauses (Fotos: Ingo Schmidt)

Rund 70 fachkundige und interessierte Bürger folgten und beteiligten sich aktiv an der Podiumsdiskussion, in der es um die Notwendigkeit eines Masterplans für die Stadtentwicklung, aber auch um konkrete städtebauliche Beispiele ging. So zum Beispiel um die untere Bahnhofstraße, die nach Auffassung der Architekten wegen ihrer Breite, des Verkehrsaufkommens und des folglichen Verlusts des Wohlfühlfaktors einer kompletten Überplanung bedarf. Wie dies am Ende händler- und verkehrskompatibel aussehen kann, das soll in den kommenden Jahren gemeinsam mit der Planung des Areals Mühle Bremme entschieden werden.

Darüber hinaus wurde über die bauliche Entwicklung an der Massener Straße, insbesondere über die neue City-Residenz und deren Kompatibilität mit den historischen Gebäuden gesprochen. „Die bauliche Mischung ist völlig in Ordnung“, urteilte Werner Porzybot, „denn wir wollen doch nicht in einem Freilichtmuseum leben.“ Man habe keine Chance auf Zukunft, so Werner Kolter, wenn sich eine Stadt nicht ändere. „Traditionen sind zwar gut“, fügte Martin Bick hinzu, „doch man muss sich auch städtisch weiterentwickeln.“ Die Dimension des neuen Komplexes indessen, und darin herrschte Einigkeit, sei vielleicht etwas groß geraten, doch da habe man sich dem Investor fügen müssen. Aus architektonischer Sicht werde man aber wohl erst nach der Fertigstellung urteilen können.

Auch der neue Bypass an der alten B1, der hinter Zurbrüggen eine neue Stadteinfahrt bilden soll, kam zur Sprache. Denn eine Stadteinfahrt, so Rainer Kimpel, sei so etwas wie eine Visitenkarte für eine Stadt, und die sei an der Stelle schon der voraussichtlichen Optik wegen vollkommen fehl am Platze. „Hier werden viele Arbeitsplätze gesichert“, erläuterte Werner Kolter, „und ich bin mir sicher, dass Zurbrüggen etwas dafür tun wird, dass das hinterher schön aussieht.“ Insbesondere zu Stoßzeiten, ergänzte Martin Bick, müsse der Verkehr gen Innenstadt fließen. So könne auch der Ausstoß von CO2 verringert werden. Dennoch gibt es mit Wilhelm Sommer und Werner Porzybot kritische Stimmen. „Es gibt da noch einiges zu überplanen“, meint Sommer.

Das letzte Beispiel, den Generationenpark Weberstraße, beurteilten alle Bürgermeisterkandidaten positiv. „Es ist ein gutes Projekt in der Stadt“, meint Martin Bick, „denn wir wollen die Senioren ja nicht ghettoisieren und ausgrenzen.“ Nur Werner Kolter kritisierte, dass es störend sei, Stadien zu bebauen, um so ein Zentralstadion finanzieren zu können.

Stadtgespräch Nr. 3 (Bild 3)Stadtgespräch Nr. 3 (Bild 4)
Die Kandidaten: Wilhelm Sommer, Werner Kolter, Stephanie Schmidt, Werner Porzybot, Martin Bick und Moderator Rainer Kimpel (2.v.l.) (Fotos: Ingo Schmidt)

In der abschließenden Runde durfte jeder Kandidat seine persönliche, von Finanzen unabhängige Traumvision von der Innenstadt darlegen. Hier zeigte sich das breit gefächerte Spektrum der Möglichkeiten: Wilhelm Sommer und Werner Porzybot  würden gern den Platz vor der Stadtkirche renovieren, Werner Kolter sähe gern eine fruchtbare Diskussion, um als gemeinsame Chance beispielsweise den Rathausplatz und das Areal Mühle Bremme neu zu gestalten, Stephanie Schmidt ist sehr an der Renovierung der historischen Bausubstanz gelegen und Martin Bick möchte einen Anreiz schaffen, junge Familien nach Unna zu holen.

Presse: Masterplan ohne Disneyland in der Fußgängerzone

Stadtgespräche des AFU

» Stadtgespräch Nr. 3:
„Zukunft Innenstadt Unna“
am 26.8.2009 mit den Bürgermeisterkandidaten

» Stadtgespräch Nr. 2
„Unna baut einen Generationenpark"
am 14.5.2008

» Stadtgespräch Nr. 1:
„Zukunft Innenstadt Unna“
am 16.9.2004 mit Vertretern
des Rates der Stadt Unna
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